Vitrinengeschichte 3 - Jura's Jazz und Schmuck
Russland, Ende der 1980er Jahre. Jura führt ein ‚zweites Leben‘ in St. Petersburg, einem wichtigen industriellen, kulturellen und wissenschaftlichen Zentrum. Jura war zuerst Ingenieur für Petrochemie. Aber jetzt macht er das, was er am meisten liebt: Musik studieren, Musik unterrichten und Jazzmusik machen. Er ist so vielseitig wie seine Heimatstadt.
Die Tage vergehen wie im Flug. Von den Schulbänken bis zur Bühne. Ins Bett und zurück in die Schule. Und zwischendurch nimmt sich Jura genug Zeit für seine Familie. Bis er plötzlich vor eine Entscheidung gestellt wird, die sein Leben verändern könnte. Er wird eingeladen, den Jazzkurs am Konservatorium in Arnhem zu besuchen. Als einer der ersten russischen Studenten überhaupt.
Jura zögert keinen Moment und beschließt, seiner Leidenschaft zu folgen. Er zog mit seiner Familie in die Niederlande, wo er bald Lehrer wurde und Erfolge als Musiker feierte. Er tourte u.a. mit der Band HalfPast MidNight und mit Curtis Knight, dem Mentor des unübertroffenen Jimi Hendrix. Also nicht die geringste.
Doch dann, im Jahr 2003, passiert etwas, das Juras intensives Leben als Musiker auf den Kopf stellt. Er stürzt, bricht sich das Wadenbein und das Schienbein und verletzt sich die Schulter. Er kann nicht mehr Schlagzeug spielen…
Der Pate der Diamantfassung
Ein neuer Karrierewechsel stand bereits bevor, aber nun war er gezwungen, ihn zu vollziehen. Und das auf seine ganz eigene Art und Weise. „Mein Vater saß neben einem Freund, der als Diamantenfasser arbeitete“, sagt Tochter Xenia, Inhaberin von Jura’s Jewelry. „Als er zusah, geschah etwas in seinem kreativen Ingenieursgehirn. Das kann einfacher und besser sein‘, dachte er. Dann entwickelte er einen ergonomisch perfekten Arbeitsplatz sowie Klemmen und Fräser, um Diamanten stundenlang mit mikroskopischer Präzision zu setzen, auch wenn sie nicht größer als 0,4 Millimeter sind. Mein Vater sagte immer: Wenn ich es halten kann, kann ich es auch setzen. Später wurde er der ‚Pate des Diamantenfassens‘.“
“Mein Vater sagte immer: Wenn ich es halten kann, kann ich es auch setzen“
Riesige Hände
Was Jura leisten kann, grenzt an das Unmögliche. Er hat es bereits geschafft, 532 vier- und fünfseitige Diamanten in weniger als zwei Gramm Gold unterzubringen. Er hat auch die flachste Uhr der Welt mit nicht weniger als 2012 Diamanten hergestellt. Unterstützt durch die Auge-Hand-Koordination, die er als Schlagzeuger trainiert hat. „So präzise, dass es unvorstellbar ist“, sagt Xenia. „Und das Besondere ist, dass er enorme Hände hat. Er benutzt sie, um zu fräsen, zu bohren und Material abzustechen, um Platz für jeden Stein zu schaffen. Dann sichert er sie mit sogenannten Greens: superkleine Beine.“
Kunst
Wenn es um Schmuck geht, liegt der Schwerpunkt oft auf der Anzahl der Karat und der Steine. Denn das ist es, was die Phantasie anregt. Aber Xenia ist der Meinung, dass Sie den Schmuck ihres Vaters unter Wert verkaufen würden. „Was er macht, ist Kunst. Jedes Stück ist einzigartig und sehr raffiniert. Jeder Stein muss das Licht optimal genießen können, wodurch der Schmuck zum Leben erweckt wird. Ob sein Stil beschrieben werden kann? Ja: klassisch, elegant und minimalistisch. Und weil es ein so einzigartiger Stil ist, ist der Schmuck auch zeitlos.“
“Jeder Stein muss das Licht optimal genießen können, wodurch der Schmuck zum Leben erweckt wird“
Das kleine Mädchen in St. Petersburg
Jura wird in der ganzen Welt für seine Arbeit bewundert. Auch von seiner Tochter. „Ich habe das Bedürfnis, seine Werke der Welt zu zeigen“, sagt Xenia. „Deshalb habe ich die Boutique in Den Haag eröffnet. An einem ganz besonderen Ort: in der wunderschönen Passage. Als ich das erste Mal hierher kam, war ich verzaubert. Ich war wieder dieses kleine Mädchen in St. Petersburg, wo es ein ähnliches Gebäude gibt. Ich habe dann mein Interesse bekundet, und so kam eins zum anderen…“.
Bei Jura’s Jewelry funkeln die Juwelen seit diesem Sommer in den Vitrinen von SDB Vitrinebouw. Und das ist laut Xenia die perfekte Ergänzung. „Auch die Vitrinen sind von hoher Qualität und minimalistisch. Sie schaffen Ruhe in der intimen Boutique, was mir die Arbeit erleichtert. Ich genieße jeden Tag. Genau wie dieses kleine Mädchen in Russland.
Hinter jedem Objekt in einer Vitrine steht eine besondere Geschichte. Das Prunkstück hat seinen Ehrenplatz hinter Glas natürlich nicht ohne Grund erhalten. Wir erzählen diese historischen, spannenden und fesselnden Geschichten in der Rubrik Vitrinengeschichten.
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